Der Einzelhandelsverband führte in dieser Woche unter 500 zufällig ausgewählten Mitgliedern eine Umfrage zur Situation des Einzelhandels im Oktober 2023 durch.

„Es zeigt sich leider einmal mehr, dass der Einzelhandel auch weiterhin unter großem Druck steht. Zwar hat sich beispielweise die Situation am Energiemarkt verbessert, dennoch sorgen die Inflation und die damit zusammenhängende Preissteigerungen für eine Kaufzurückhaltung des Kunden und somit auch sinkende Umsätze im Einzelhandel. Zwar sind die Innenstädte häufig gut besucht, aber äußert sich dies nicht in den tatsächlichen Kundenfrequenzen in den Geschäften“, so Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg Euskirchen.

Der Handelsverband Textil, Schuhe, Lederwaren (BTE) untersuchte mit Hilfe einer Kundenbefragung, wie die Kunden die Probleme des Einzelhandels wahrnehmen.

„Die Umfrage des BTE zeigt ein weiteres hoch aktuelles Problem, welches nicht nur Bonn betrifft, sondern auch Mittelzentren im Rhein-Sieg-Kreis. Circa die Hälfte der Befragten nennen eine schlechte Erreichbarkeit mit dem eigenen Auto. Auch nennen 39% ein schlechtes ÖPNV-Angebot. Die Studie Vitale Innenstädte „Bonn“ legte deutlich offen, dass auswärtige Besucher die Bonner Innenstadt meiden. Die schlechtere Erreichbarkeit scheint einen gewissen Anteil daran zu haben. Da hilft es auch nicht, wenn die ÖPNV-Tarife um 10% erhöht werden und der ÖPNV als Alternative zum eigenen Auto auf diese Weise unattraktiver gestaltet wird. Die Stadt muss sich bewusst werden, dass der Einzelhandel nur dann langfristig erfolgreich sein kann, wenn die Verkehrspolitik für alle Verkehrsteilnehmer optimal aufeinander abgestimmt ist. Mit Verboten und Beschränkungen ist dem Einzelhandel und der gesamten innerstädtischen Wirtschaft nicht geholfen“, so Jannis Vassiliou.