Am vergangenen Freitag, den 23. Februar, hat die Autobahn GmbH die Vollsperrungen der A565 und B56 am Endenicher Ei gestartet. Schon am Samstag kam der Straßenverkehr in Endenich und Umgebung daraufhin zum Erliegen. Es ist davon auszugehen, dass der Pendlerverkehr am heutigen Montag die Situation noch einmal schwieriger gestaltet. In den letzten Jahren machte der Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg Euskirchen stets auf die hohe Zahl der Pendler aufmerksam und die Notwendigkeit, etwas dagegen zu unternehmen.

„Natürlich müssen diese Baumaßnahmen durchgeführt werden. Daran führt kein Weg vorbei. Es zeigt sich jedoch, wie anfällig das System Straßenverkehr in Bonn ist. Dies ist auch eine Verfehlung der Ratskoalition, die es noch immer nicht geschafft hat, und auch keine Wege zu suchen scheint, das nach wie vor enorme Pendlerproblem zu lösen. Die Stadt rät insbesondere den Pendlern in der zum Glück kurzen Zeit der Vollsperrungen das Auto stehen zu lassen und auf den ÖPNV umzusteigen. Doch es muss sich die Frage gestellt werden, ob es realistisch ist, von Pendlern zu erwarten, einen überteuerten ÖPNV zu nutzen, der überdies selten flexibel und sehr oft deutlich zeitaufwendiger zu nutzen ist. Auch Streiks, wie diese am kommenden Donnerstag und Freitag, machen den ÖPNV unattraktiv und sorgen für viel Frust bei Personen, die auf Bus und Bahn angewiesen sind. Da helfen auch keine Maßnahmen, wie etwa die Umgestaltung der Adenauerallee, den Autofahrer zum Umsteigen zu zwingen. Einschränkung und Zwang statt Alternative ist die Devise der Stadt. Maßnahmen, die positiv zum Umsteigen überzeugen, sucht man bisher leider vergebens,“, so Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn Rhein-Sieg Euskirchen.