Der Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg Euskirchen führte unter 500 zufällig ausgewählten Mitgliedern eine Umfrage zur aktuellen Lage des Einzelhandels im Monat Juli durch.

„Die Lage im Einzelhandel in der Region Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Kreis Euskirchen hat sich weiter verschlechtert. Noch nie war der Umsatzeinbruch im Handel so groß wie während der diesjährigen Sommerferien. 24% der Händler verzeichnen im Juli 2023 eine deutlich schlechtere Umsatzentwicklung als noch vor einem Jahr. Insgesamt beklagen 62% der Händler Umsatzrückgänge. Im Vergleich zu dem Vorcoronajahr 2019 zeigt sich eine noch schlechtere Entwicklung: Hier geben 30% der Händler einen deutlichen und sogar dramatischen Umsatzrückgang gegenüber 2019 an“, so Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn Rhein-Sieg Euskirchen.

Die Bonner City Parkraum (BCP) vermeldet einen Rückgang der Einfahrten im Jahr 2023 in ihre fünf Bestandsgaragen um rund 22% im Vergleich zu dem Referenzjahr 2019.

„Der Rückgang der Einfahrten lässt sich auch in den Kundenfrequenzzahlen des Einzelhandels in der Bonner Innenstadt erkennen. Im Vergleich zu 2022 verzeichnen die befragten Händler im Juli 2023 einen Rückgang um 14%, im Vergleich zu 2019 sind es 17%. Die aktuelle Entwicklung hat sicherlich eine Reihe von Gründen, wie die zeitliche Sperrung der A59, auch Umstände wie die Inflation sowie die Teuerung der Lebenshaltungs- und Energiekosten“, so Jannis Vassiliou.

Dabei spielt die Erreichbarkeit der Bonner Innenstadt nach wie vor eine große Rolle.

„Eine laufende Umfrage von City-Marketing Bonn zeigt, dass knapp 44% der kaufenden Besucher der Bonner Innenstadt mit dem eigenen Auto kommen und dabei fast 60% des Umsatzes generieren. Autofahrende geben das ca. 1,35-Fache vom Durchschnitt aus, somit deutlich mehr, als Besucher, die mit dem ÖPNV, dem Fahrrad oder zu Fuß die Innenstadt erreichen“, so Philipp Blömer, Mitglied des Vorstandes im Verein City-Marketing Bonn.

Der Einzelhandelsverband plädiert für eine optimale und gleichberechtigte Erreichbarkeit aller Verkehrsteilnehmer. Bonns Status als Oberzentrum steht auf dem Spiel und es ist die Aufgabe der Stadt, diesen Status zu stärken und nicht zu schwächen“, so Jannis Vassiliou.