Die Stadt Bonn plant, in dem Abschnitt der Adenauer Allee zwischen Koblenzer Tor und Bundeskanzlerplatz im Rahmen von Sanierungsarbeiten der Straße je eine Fahrspur für den Autoverkehr in einen gesonderten Radfahrstreifen umzuwandeln.

„Der Einzelhandelsverband warnt vor den daraus entstehenden negativen Konsequenzen. Mehr Staus und eine generelle schlechtere Erreichbarkeit der Bonner Innenstadt sind die Folge. Schon jetzt fehlen der Innenstadt und den dortigen Gewerbetreibenden Besucher aus dem Umland, die Bonn als Oberzentrum der Region dringend benötigt. Die Kappung des City-Rings, unnötige Umweltspuren an Schlüsselzugängen zur Innenstadt und nun die Pläne bezüglich der Adenauer Allee. Die Stadt versucht erneut mit der Brechstange, ihre politischen Maßnahmen durchzusetzen. So kann es nicht weiter gehen“, so Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands.

Die Stadt Bonn veröffentlichte Anfang Juli Daten einer Verkehrszählung, die den Abschnitt der Adenauer Allee genauer untersuchte.

„Die erneute Verkehrszählung ist durchaus löblich. Dennoch lässt die Stadt bei der Planung unberücksichtigt, dass es mit dem Rheinufer und der Kaiserstraße bereits zwei sehr gut befahrbare und ruhige Alternativstrecken für Fahrradfahrer gibt, die parallel zur Adenauer Allee verlaufen. Ein Hinweis auf diese Strecken veröffentlich die Stadt jedoch nicht. Darüber hinaus irritiert, dass die Stadt die Umgestaltung der Adenauer Allee, also den Wegfall von Autofahrspuren, als gesetzlich verpflichtend dargestellt hat. Dies ist nach Recherchen des Einzelhandelsverbands nicht der Fall. Nach der Sanierung kann der Ist-Zustand problemlos wieder hergestellt werden. Der Einzelhandelsverband wird sich bemühen, eine aussagekräftigere Verkehrszählung durchzuführen, da angezweifelt wird, dass eine von der Stadt durchgeführte Verkehrszählung aussagekräftig genug ist, ist, die Umgestaltung der Adenauer Allee zu legitimieren. Auch wenn wir davon ausgehen, dass die Ergebnisse der städtischen Verkehrszählung der Realität entsprechen, ist nicht vertretbar, dass der Straßenraum, welcher benutzt wird von ca. 30 Tausend Autofahrern (20 Tausend Fahrzeuge x 1,5 Personen/Fahrzeuginsassen) und nur drei Tausend Fahrradfahrern zu gleichen Teilen aufgeteilt wird“, so Jannis Vassiliou.