In der Konjunkturumfrage Sommer 2022 fragte der Einzelhandelsverband seine Mitglieder*Innen sowie Mitglieder*Innen zahlreicher Gewerbevereine in der Region Bonn, Rhein-Sieg Kreis und Euskirchen nach der aktuellen Geschäftslage.

Weitestgehend liegen die Umsätze erfreulicherweise auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Die Befragten melden durchschnittlich einen Umsatzanstieg von einem Prozent im Vergleich Mai 2022 zum Mai 2019. 50% der Befragten bezeichnen die Geschäftslage im ersten Halbjahr 2022 besser als das erste Halbjahr im vergangenen Jahr. Auch die allgemeine Geschäftslage der Unternehmen wird mit circa 85% als befriedigend bzw. gut angegeben. Ein Drittel der Befragten gibt jedoch an, einen Gewinnrückgang im ersten Halbjahr im Vergleich zum vergangenen zu verzeichnen, trotz erhöhtem Umsatz. Dies könnte durch erhöhte Einkaufspreise der Lieferanten erklärt werden. 50% der Befragten geben an, dass sich die Einkaufspreise seit dem Beginn des Ukrainekriegs erhöht haben.

„Insgesamt stellt sich die Lage positiver dar, als in den vergangen Pandemiejahren. Darüber sind wir sehr froh. Dennoch ist eine Ungewissheit bei den Händlern und Händlerinnen zu spüren, was sicherlich mit der weiteren unbekannten Entwicklung der Pandemie zusammenhängt, aber auch mit den wirtschaftlichen Entwicklungen bezüglich des Krieges in der Ukraine. Circa 80% der Befragten planen im zweiten Halbjahr keine weiteren Investitionen, 20% davon wollen gar weniger investieren. Ähnlich ist es bei den Neueinstellungen. 75% der Befragten verzichten darauf. Hier ist also noch deutlich Luft nach oben möglich. Der Einzelhandel befindet sich leider noch immer in einem Krisenmodus. Umso wichtiger ist es, ihm Möglichkeiten an die Hand zu geben, um mit Innovationen und Investitionen schnellst möglich zu beginnen“, so Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn Rhein-Sieg Euskirchen.