Die Ausarbeitung „Stellungnahme zur Einführung von Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in geschlossenen Ortschaften“, die vom Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg Euskirchen verfasst wurde, diente dem Verkehrsausschuss des Landtages NRW dazu, den Antrag der Grünen, in geschlossenen Ortschaften Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit einzuführen, abzulehnen.

„Das Thema ist aktuell wie nie und wird es wahrscheinlich auch bleiben. Die Stadt plant nach wie vor Tempo 30 Zonen in allen vier Stadtbezirken. Es ist und war (siehe Ausarbeitung zum Thema Tempo 30) dem Einzelhandelsverband wichtig, vorzubringen, dass Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in geschlossenen Ortschaften keine Vorteile bietet und sogar negative Konsequenzen nach sich ziehen kann. Längere Fahrzeiten, ein unattraktiver ÖPNV und mehr Lärm und Verkehr in Nebenstraßen und Wohngebieten sind nur einige negative Konsequenzen, die sich aus Tempo 30 ergeben. Insbesondere die derzeitigen verkehrstechnischen Begebenheiten in der Bonner Innenstadt, ausgelöst durch die Kappung des City-Rings und die Teilsperrung des Koblenzer Tors, werden durch Tempo 30 Gebote weiter verschärft“, so Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn Rhein-Sieg Euskirchen.

In der Vergangenheit versuchte die Stadt Bonn, ein Modellprojekt für Tempo 30 in der Stadt Bonn zu etablieren, welches jedoch vom Bundesverkehrsministerium abgelehnt wurde.

„Wir rufen die Politik der Stadt Bonn auf, Maßnahmen in die Wege zu leiten, die effektiv und mit positiven Konsequenzen die Verkehrswende einleiten, statt durch künstliche Staus, welche am Reisbrett entstehen, den motorisierten Individualverkehr aus der Innenstadt heraus halten zu wollen. Es braucht einen günstigeren ÖPNV, beispielweise durch das von uns schon oft geforderte 365 Euro Jahresticket, gültig auch im Rhein-Sieg Kreis, der es schafft, Pendler und Pendlerinnen eine Alternative zu bieten, so dass die Pendlerstaus, die es im Übrigen zwei Mal am Tag gibt und durch die Kappung des City-Rings massiv verstärkt wurden, ein Ende finden. Zwangsmaßnahmen und Gängelung können keine dauerhaften Lösungen sein“, sagt Jannis Vassiliou.