Die Autobahn GmbH wird die Autobahnabfahrt Poppelsdorf, die Anschluss zur Reuterstraße hat, zum Jahresende für circa drei Jahre sperren. Geplant sind unteranderem eine moderne Entwässerung sowie das Errichten von Lärmschutzwänden.

„Die Arbeiten an der Abfahrt werden die Verkehrssituation in der Bonner Innenstadt weiter stark belasten. Schon die Kappung des City-Rings sorgt regelmäßig für ein Verkehrschaos. Dazu kommen die geplanten Umgestaltungen auf dem Hermann-Wandersleb-Ring und auf der Oxfordstraße. Es ist dringend angeraten, bezüglich der Sperrung der Abfahrt eine Lösung zu finden, die für alle Verkehrsteilnehmer*innen akzeptabel ist. Die Erreichbarkeit der Stadt wird sich weiterhin äußerst schwierig gestalten. Einzelhandel, Gastronomie aber auch Handwerksbetriebe, die auf kurze und flexible Zuwege angewiesen sind, werden, und tun dies schon jetzt, negative Konsequenzen aus der Verkehrssituation zu spüren bekommen“, sagt Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn Rhein-Sieg Euskirchen.

Ab November dieses Jahres müssen sich bis zu 50 Tausend Autofahrer täglich einen anderen Weg suchen, um ihr Ziel rund um die Abfahrt Poppelsdorf zu erreichen. Betroffen sein werden vor allen Dingen Arbeitnehmer*innen im Regierungsviertel und Umgebung. Der Einzelhandelsverband fordert die Stadt Bonn auf, für etwaige Umleitungen zu sorgen, um der Stadt einen weiteren Verkehrskollaps zu ersparen.

„Wir gehen nicht davon aus, dass die Stadt Autofahrern alternative Routen anbieten wird. Bei der Kappung des City-Rings vermied es die Stadt, Umleitungen einzurichten. Gleichzeitig will man uns diesbezüglich bis heute keine Informationen geben. Ebenso hat es die Stadt versäumt, Autofahrern ein alternatives Transportmittel zu bieten, welches auch nur annähernd die Flexibilität und Schnelligkeit des eigenen Autos bietet, so dass die Autofahrer freiwillig auf den ÖPNV umsteigen wollen. Auch sollten nun dringend Gespräche mit großen Arbeitgebern stattfinden, so dass langfristige Home-Office und Arbeitszeitenkonzepte dafür sorgen, dass das Verkehrsaufkommen zu Spitzenzeiten entlastet wird. Dies würde der Erreichbarkeit der Bonner Innenstadt mit seinem breitgefächerten Einzelhandels- und Gastronomieangebot entgegenkommen. Noch effektiver wäre aber eine bessere Koordinierung der Bauarbeiten an der Verkehrsinfrastruktur. Auch aus diesem Grund befürworten wir die Forderung der IHK nach einem Runden Tisch“, so Jannis Vassiliou.