Der Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg Euskirchen e.V. (kurz EHV) will Lastenfahrräder für den Transport von eingekauften Waren einführen. Dafür übergab jetzt Oberbürgermeisterin Katja Dörner gemeinsam mit Vertretern des EHV vor dem Alten Bonner Rathaus am Markt das erste Lastenfahrrad seiner Bestimmung.

Es soll allen Bonner Innenstadt-Händlern als Lieferdienst zur Verfügung stehen. „Wir appellieren an alle Händler und Kunden, diesen Lieferservice auf zwei Rädern zu nutzen“, sagt Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Verbandes. Stufenweise soll dieses Liefersystem für im Einzelhandel gekaufte Waren auf die ganze Stadt erweitert werden. Das Prinzip ist simpel. Hat der Kunde ein Produkt bei einem Einzelhändler gekauft, bietet dieser dem Kunden an, die gekaufte Ware in einem bestimmten Zeitfenster mit dem Lastenfahrrad zu ihm nach Hause liefern zu lassen. Das Paket kann auch an den Nachbarn geliefert werden.

Und das noch am gleichen Tag. Zu Beginn werden Waren in einem Umkreis um die City von rund drei Kilometern Luftlinie ausgeliefert. Bis zum Ende des Jahres soll eine solche Lieferung 3,90 Euro kosten. „Danach wollten wir den Preis überprüfen“, so Vassiliou. Das erste Lastenfahrrad dieser Art stellt der Fahrradhändler XXL Feld aus St. Augustin zur Verfügung. Dabei handelt es sich um eine E-Bike, so dass Gewicht der Ware und Steigungen keine Rolle für den Fahrer spielen. Falls das Projekt angenommen wird, will der EHV weitere Lastenräder aus eigener Tasche finanzieren und dabei auch auf Fördergelder im Rahmen der Corona-Pandemie zurückgreifen.

Oberbürgermeisterin Katja Dörner dankte dem Einzelhandelsverband für sein Engagement: „Der Einzelhandel zeigt mit diesem Angebot, dass er den Servicegedanken gegenüber seinen Kundinnen und Kunden mit umweltfreundlichem Transport verbinden kann. Und mit dem Lieferangebot wird auch die Fahrt mit Bus, Bahn und Fahrrad zum Einkaufsbummel in die City attraktiver. Die Initiative des Einzelhandelsverbandes freut mich auch deshalb besonders, da die Stadt derzeit ein Konzept zur Förderung von Lastenfahrrädern erarbeitet, um dieses Verkehrsmittel zu fördern.“

Das Ausliefern der Ware übernimmt eine Studentenmannschaft von Studitemps. Die Studenten werden über eine App benachrichtigt. Das Rad wird in der Garage an der Rabinstraße geparkt, wo es auf seine Einsätze wartet. „Wir hoffen, dass sowohl die Geschäfte in der Bonner Innenstadt als auch die Verbraucher von diesem Dienst regen Gebrauch machen. Damit leistet der Einzelhandelsverband einen großen Beitrag zur Entlastung der Umwelt“, so Vassiliou. Und der Verkehr in der City profitiert ebenfalls.

Wenn dieses Pilotprojekt erfolgreich ist, soll es nach und nach ausgebaut werden, so dass ein umfangreiches Liefernetzwerk entsteht. Zuerst in der Bonner Innenstadt und später auch in Bad Godesberg, Beuel und in Duisdorf. Und in einem dritten Schritt soll diese Dienstleistung in 20 weiteren Städten des Rhein-Sieg-Kreises und in Euskirchen angeboten werden.

„Wir sind darauf angewiesen, dass Verbraucher und Händler über die Umweltbelastung nicht nur reden, sondern durch den Gebrauch des Lieferservices auch selbst einen Beitrag leisten“, sagt Vassiliou.

Bild EHV frei Veröffentlichung

v.r.n.l.

Katja Dörner, Oberbürgermeisterin der Bundestadt Bonn

Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Bonn Rhein-Sieg Euskirchen

Peter Feld, Fahrrad XXL

Patrick Baumann, Studitemps