Mit Blick auf die in der vergangenen Woche von der Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlichten Daten zum Ausbildungsmarkt bekräftigt der Handelsverband Deutschland (HDE) die Bedeutung der Beruflichen Bildung für die stark ausbildende Handelsbranche. Angesichts der Vielzahl unbesetzter Ausbildungsstellen über alle Wirtschaftsbranchen hinweg fordert der HDE mehr gesellschaftliche Wertschätzung für die duale Ausbildung sowie eine verstärkte und ausgewogenere Berufsorientierung.
„Der Handel ist und bleibt einer der bedeutendsten Ausbilder und damit Chancengeber für junge Menschen. Die jüngsten Ausbildungsmarktzahlen unterstreichen das“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die in der Vorwoche veröffentlichten Daten der BA weisen für Mai 2024 für die dreijährige Ausbildung zu Kaufleuten im Einzelhandel 37.000 angebotene Ausbildungsstellen aus. Der zweijährige Ausbildungsberuf zur Verkäuferin und zum Verkäufer belegt mit 26.000 angebotenen Ausbildungsstellen den zweiten Platz. Gemeinsam führen sie die BA-Statistik der mehr als 325 dualen Ausbildungsberufe deutlich an. „Insgesamt stellt der Einzelhandel allein mit diesen beiden Berufen 14 Prozent aller aktuell bei der BA registrierten betrieblichen Ausbildungsstellen. Die Branche hat ihre Fachkräftesicherung also fest im Blick“, betont Genth. Darüber hinaus bietet der Einzelhandel über 60 weitere Ausbildungsberufe an, beispielsweise zum Kaufmann im E-Commerce, Berufskraftfahrer, Fachkraft für Lagerlogistik, Buchhändler oder in IT-Berufen. Für die praxisnahe Alternative zum Studium, die sogenannten Abiturientenprogrammen des Handels, werden laut BA-Statistik 13.000 Stellen angeboten, was im Vergleich zum Vorjahrsmonat einem Plus von 14 Prozent entspricht. Im Gesamt-Ranking der BA stehen die Abiturientenprogramme des Handels auf dem sechsten Platz.
Und auch die Aufstiegschancen mit einer Ausbildung im Einzelhandel sind ausgezeichnet: „Im Handel ist Karriere mit Lehre die Regel. Über 80 Prozent der Führungskräfte haben ihren Werdegang mit einer Ausbildung begonnen“, so Genth. Damit die Handelsunternehmen ihr großes Ausbildungsangebot auch in Zukunft mit genügend Bewerbern besetzen könnten, seien junge Menschen, Lehrkräfte, Berufsberater und insbesondere die Politik gefragt. „Das Ausbildungsengagement des Einzelhandels ist herausragend, braucht aber Unterstützung. Die Berufsorientierung muss gestärkt sowie das große und vielfältige Angebot des Handels aufgezeigt werden, und zwar an allen allgemeinbildenden Schulen, auch an den Gymnasien“, so Genth. Der HDE leiste gemeinsam mit unterstützenden Handelsunternehmen hierzu bereits einen Beitrag, indem im Rahmen der Berufsinformationskampagne Karriere-Handel.de unter www.karriere-handel.de sowie auf TikTok, YouTube und Instagram die Vielfalt an Ausbildungsberufen, Abiturientenprogrammen sowie dualen Studiengängen aufgezeigt, Klischees unter die Lupe genommen und Lehrkräften kostenloses Unterrichtsmaterial für die Berufsorientierung zur Verfügung gestellt wird. Berufsberatende werden in berufskundlichen Veranstaltungen informiert.
„Für jedes junge Talent bietet der Einzelhandel die passende Ausbildung oder das richtige Qualifizierungsformat. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen aktuell sehr gut“, so Genth weiter. Sich über die Ausbildungsvielfalt und die Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten im Einzelhandel zu informieren und sich zu bewerben, lohne sich definitiv.
Quelle: HDE