Auf Grund des Radentscheides fallen im Bonner Stadtgebiet mehr als 600 öffentliche Stellplätze weg, wovon in den meisten Fällen Anwohner betroffen sind, die jetzt und in Zukunft große Probleme haben werden, einen Parkplatz zu finden.

„Es ist natürlich zu begrüßen, dass die Stadt an Pilotprojekten und Maßnahmen arbeitet, den Parkdruck in den betroffenen Stadtteilen zu senken. Dennoch versucht die Stadt hier, ähnlich wie bei den Verkehrsstaus, von ihr selbst geschaffene Probleme zu lösen. Kein Wunder, dass die Stadtverwaltung überlastet ist Es stellt sich also die Frage, ob der Radentscheid umgesetzt wurde und wird, ohne dass sich jemand über die Konsequenzen Gedanken gemacht hat“, so Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn Rhein-Sieg Euskirchen.

„Langfristig wird es jedoch mehr brauchen, als nur Pilotprojekte. Insbesondere das Pendlerproblem muss die Stadt früher als später in Angriff nehmen. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr E-Autos genutzt werden, braucht die Stadt neue, moderne Parkplätze an den Stadtgrenzen und innerhalb der Stadt mit einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur. Die geplanten Haltestellen der Seilbahn könnten ebenso P&R Flächen anbieten, wie beispielsweise an der Rheinaue. Eine solche P&R Fläche könnte nicht nur von Krankenhauspatienten benutzt werden, sondern auch von Pendlern oder Besuchern der Bonner Innenstadt. Schon oft wiederholte der Einzelhandelsverband die Forderung nach P&R Flächen an den Grenzen der Stadt. Hier braucht es Gespräche mit den Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises, welche unbedingt in Angriff genommen werden müssen“, so Jannis Vassiliou.