In Nordrhein-Westfalen haben am Montag, 24. April 2023, die Tarifverhandlungen für den Einzelhandel begonnen. Direkt zum Beginn der Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt.

„Den Arbeitgebern ist ihre Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden im Einzelhandel bewusst, daher haben wir direkt zum Beginn der ersten Tarifrunde ein Angebot vorgelegt, das in seiner Höhe oberhalb der meisten Tarifabschlüsse in der Vergangenheit liegt“, berichtet Christopher Ranft, Verhandlungsführer der Arbeitgeber.

Das Angebot sieht eine in zwei Schritten vorgenommene Entgeltsteigerung von 5% Prozent sowie steuer- und abgabenfreie Sonderzahlungen von insgesamt 1.000 Euro über eine Gesamtlaufzeit von 24 Monaten vor.

Die Forderungen der Gewerkschaft ver.di, die sich im Verkäufereckgehalt bei 14% bewegen, weisen die Arbeitgebervertreter als nicht erfüllbar zurück. „Die gegenwärtige Lage mit Pandemienachwirkungen, Rekordinflation und vielfachen Unternehmensinsolvenzen im Einzelhandel macht deutlich, dass die Tarifparteien alleine die Krisenbewältigung nicht meistern können und hier auch staatliche Unterstützungsmaßnahmen wie beispielsweise die Energiepreisbremsen mit ins Kalkül gezogen werden müssen“, stellt Ranft klar.

Mit der frühzeitigen Vorlage eines historisch hohen Angebotes wollen die Arbeitgeber einen Beitrag zur einer zügigen Beendigung der Tarifrunde leisten. Die Bedingungen für den Handel seien aber weiterhin extrem ungünstig, erläutert Ranft während der Gespräche. Einerseits sei die Konsumstimmung nach wie vor niedrig, andererseits müssten Handelsunternehmen stetig investieren und hätten ihrerseits mit steigenden Kosten u.a. auch in der Lieferkette und bei der Energieversorgung zu kämpfen.

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