Der Stiftsplatz soll umgestaltet und aufgewertet werden. Im Zuge der Umgestaltung soll auf dem Parkplatz zwischen Kölnstraße und Welschnonnenstraße ein kleiner begrünter Platz entstehen. Im Ausschuss für Mobilität beschloss die Ratskoalition, dass dafür alle 70 Stellplätze wegfallen sollen. Im Vorfeld wurde kein betroffener Anwohner, keine Gewerbetreibenden und auch nicht die Zahnklinik Medeco über diesen Schritt informiert. Feststellen konnte dies der Einzelhandelsverband am 5. Oktober nach persönlichem Aufsuchen und Gesprächen mit den Anliegern des Stiftsplatzes. Auch Dr. Dr. Jürgen Siemonsmeier, Geschäftsführer der Klinik Medeco, wurde von der Entscheidung überrascht. Immerhin ist die Zahnklinik eine Klinik mit internationalem Ruf, die von hunderten Patienten tagtäglich, auch aus dem Ausland, aufgesucht wird.

Beim Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg Euskirchen sorgt dieses Vorgehen für Irritationen, welche auch in einem Schreiben an Frau Petra Denny, Amtsleiterin des Stadtplanungsamts, dargelegt wurden.

„Eine optisch schönere und auch saubere Stadt bringt nur Vorteile mit sich. Wir sind jedoch besorgt darüber, dass im Voraus der Entscheidung keine Gespräche, weder mit den Anliegern des Stiftsplatzes, noch mit dem Einzelhandelsverband als Vertreter der Gewerbetreibenden, geführt wurden. Sicherlich ist es möglich, einen Kompromiss zu schaffen, damit den Anliegern und Gewerbetreibenden des Stiftsplatzes auf Dauer keine Nachteile entstehen“, so Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes.

„Wir wünschen uns für die Anlieger, insbesondere für die Einzelhändler, in Zukunft ein besseres Mitspracherecht, so dass die Stadt auf Bedenken, Sorgen und Wünsche besser eingehen kann.“

„Wenn man 70 Stellplätze für Besucher der Stiftskirche, der Zahnklink Medeco, des anliegenden Einzelhandels, der Gastronomie oder der Techniker Krankenkasse einfach so verschwinden lassen will, sollten betroffene Anwohner, Einzelhändler, Ärzte und der Einzelhandelsverband doch ein Wörtchen mitreden dürfen. Vielleicht hätte ja eine einvernehmliche Lösung gefunden werden können, mit der alle Betroffenen leben können“, meint Vassiliou.